Haus Blank
Ort der Begegnung gestern,
heute und morgen
Kernstück des Stiftungsensembles ist die historische Villa Blank. Sie wurde Mitte der 1930er-Jahre vom Münchener Architekten Oskar Pixis entworfen. Das denkmalgeschützte ehemalige Wohnhaus der Stifterin soll nach Plänen des Londoner Designers John Pawson renoviert und über zwei harmonisch sich fügende Baukörper zum künftigen Gesamtanwesen in München-Schwabing erweitert werden, um den Stiftungszwecken gerecht zu werden.
Historische Villa Blank
Nach der Machtergreifung 1933 vertrieben die Nationalsozialisten die Familie Blank aus der Brienner Straße in München. Sie kauften ein zurückgesetztes Grundstück in Schwabing.
Dr. Gustav Blank, der Vater der Stifterin, beauftragte den Münchner Architekten Oskar Pixis mit dem Entwurf einer Stadtvilla mit Praxisräumen. 1935 wurde das Haus Blank, Kernstück des künftigen Stiftungsareals, fertiggestellt.
OSKAR PIXIS
Der 1874 in München geborene Architekt, Sohn des Malers Theodor Pixis, machte sich schon früh einen Namen. Er war ab 1903 im Büro Alfred Messels in Berlin tätig und plante dort den Bau des Warenhauses Wertheims mit.
Nach seiner Rückkehr nach München entwarf und baute er in den 20er- und 30er-Jahren Einzelhäuser und Villen für namhafte Bürger der Stadt, darunter das Künstlerwohnhaus des Bildhauers Hans Defregger in der Kaulbachstraße.
Gleichzeitig machte sich Pixis als Architekt des Städtewachstums einen Namen. In der Klugstraße in Gern realisierte er einen mehrstöckigen Wohnblock, der 360 Kleinwohnungen für sozial schwächere Familien bot und heute noch existiert.
Villa Blank – heute und morgen
Als Kernstück des künftigen Gesamtensembles wird die unter Denkmalschutz stehende Stadtvilla nach Plänen von John Pawson Architects historisch umsichtig renoviert. Im Inneren sollen Raumaufteilung und originale Ausstattungselemente so weit wie möglich erhalten und in das neue Nutzungskonzept integriert werden. Die Villa Blank fungiert als Verwaltungssitz der Stiftung.
Darüber hinaus wird sie großzügige Räumlichkeiten für Ausstellungen und Veranstaltungen zu Kunst und Wissenschaft bieten – als Spiegel eines vielfältigen Stiftungsengagements, als lebendiger Begegnungsort unserer Stipendiaten, Kooperationspartner und Förderer und als offene Tür zur Münchener Gesellschaft.
Die Geschichte der Familie Blank als „Gastgeber“ des Hauses, wird über Ausstellungsstücke und Kurzdokumentationen in den Räumen der Villa für unsere Besucherinnen und Besucher unmittelbar erfahrbar werden. Ein historisches Archiv zu den Familiendokumenten rundet das Konzept ab.
Erweiterungsbauten:
Neuer West- und Ostflügel
Die geplanten Erweiterungsbauten gehen auf Entwürfe von John Pawson zurück: Zu beiden Seiten des ehemaligen Wohnhauses der Stifterin soll jeweils ein neuer, sich in der Grundästhetik stimmig fügender Baukörper positioniert werden. Im Westflügel sind auf drei Etagen Studentenzimmer untergebracht, im zweigeschossigen Ostflügel öffentliche Räume und Wohnungen. Das Untergeschoss mit Studienräumen verbindet beide Flügel und die Villa Blank miteinander.
Ein neuer Hof rahmt die Villa zum Süden hin ein und schließt die öffentlichen Räume im Erdgeschoss zu einer weitläufigen Terrasse auf. Die Gestaltung des Außenbereiches integriert die Bäume des historischen Grundstücks in das architektonische Konzept und schafft im Garten neue Orte, die zum Verweilen einladen.
JOHN PAWSON
John Pawson ist ein weltweit renommierter Designer mit Sitz in London. Seit 40 Jahren entwirft und realisiert er Bau- und Interieurprojekte weltweit: von den Philippinen bis Saint Tropez, von Kopenhagen bis Tokio. Sein vielschichtiges Portfolio reicht von Privathäusern, Hotels und Kirchen bis hin zu Museen und Galerien. Designarbeiten bereichern sein Schaffen. Dabei folgen all seine Arbeiten einer stringent minimalistischen Ästhetik:
„I love clear spaces. I love the absolute minimum.”
In Deutschland plante John Pawson unter anderem den Umbau der barocken Moritzkirche in Augsburg, die Umgestaltung des BASA-Bunkers Berlin in ein Privatmuseum sowie das Interieurkonzept des Hauses Oberpollinger in der Neuhauser Straße in München.
Nachhaltiges Baukonzept
Die von John Pawson neu konzipierten Gebäude sollen ökologisch und ästhetisch überzeugend in Massivholzbauweise errichtet werden – ein energieautarkes und ressourcenschonendes Bauen, das zukunftsträchtig dem natürlichen Kreislaufprinzip des Waldes folgt.